-------------------------------------------------------------------------------- Im Internetzeitalter ist kaum etwas so zeitraubend und nervig wie Spam. Die weltweit milliardenfach versendeten Spam-Nachrichten müssen oft mühsam aus dem Mail-Posteingang gefischt und ein Mailfilter eingerichtet werden. Mehr als 80 Prozent aller E-Mails sind gewöhnlich nur elektronischer Müll. Ein Coup internationaler Behörden gegen den zeitweise weltgrößten Spam-Versender könnte vorübergehend für ein wenig Entspannung in den Mailboxen sorgen.
Nutzung von 35.000 Bot-Servern
Die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) teilte auf ihrer Webseite mit, dass ein Gericht in Chicago am Dienstag das Einfrieren der Konten des Betreibers des Spam-Bot-Rings HerbalKing angeordnet habe. Die private Anti-Spam Organisation Spamhaus bezeichnete HerbalKing als weltweit größte Spam-Versender. Zeitweise seien über die rund 35.000 Bot-Server des Netzwerkes rund ein Drittel des weltweiten Spamaufkommens versandt worden. Die Kapazitäten der Rechner seien ausreichend gewesen, um täglich zehn Milliarden Spam-Mails verschicken zu können. Doch HerbalKing hatte nicht nur Spam in großer Menge versandt, sondern zudem noch ohne Genehmigung wirkungslose Abnehmpillen, billige Viagra- oder Uhren-Imitate online vertrieben. Alleine damit seien pro Monat rund 400.000 US-Dollar eingenommen worden.
Spammern drohen Haftstrafen in den USA
Die Betreiber des Netzes, der Neuseeländer Lance A. und Jody S. aus Texas, konnten in Australien verhaftet werden. Die US-Behörden setzen sich für eine Auslieferung in die USA aus. Dort könnte den Verantwortlichen mehrjährige Haftstrafen drohen. Bereits 2005 konnte die US-Handelsaufsicht eine 2,2 Million US-Dollar Strafe gegen den in Australien lebenden Lance A. erwirken. Verbindungen des Netzwerkes sollen auch nach Indien, China, Russland und Kanada führen.