Auch Kabel Deutschland für Fusion mit Konkurrenten - "überzeugende Logik"
Auch der Chef des größten Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland (KDG), Adrian von Hammerstein, hat sich nun für eine Fusion der Kabelnetzbetreiber in Deutschland ausgesprochen.
"Es gibt eine überzeugende industrielle Logik für eine solche Konsolidierung", sagte er der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). Für die Entwicklung der Breitbandinfrastruktur in Deutschland und für die Verbraucher und die Wirtschaft wäre dies nach Ansicht des KDG-Chefs von Vorteil. "Zielsetzung muss ein nachhaltiger Infrastrukturwettbewerb zwischen Kabel- und Telekommunikationsgesellschaften sein und der erfordert eine weitere Konsolidierung der hiesigen Kabelanbieter", sagte von Hammerstein.
Einen ähnlichen Anlauf hatte das Bundeskartellamt bereits 2004 vereitelt. Doch der KDG-Chef hofft auf ein Umdenken der Behörde. "Man sieht auch dort, dass die Kabelgesellschaften viel Geld investieren, um in das Telekommunikationsgeschäft einzusteigen und dort für mehr Wettbewerb zu sorgen", sagte er. Auch die eigene Übernahme durch einen Telekommunikationsanbieter hält von Hammerstein für möglich.
Unitymedia-Chef Parm Sandhu hatte erst vor zwei Wochen darauf gepocht, dass die deutschen Kabelnetze langfristig nur noch aus einer Hand betrieben werden - mit ähnlichen Worten: "Es entspricht einer kommerziellen und industriellen Logik, die einzelnen Teile des deutschen Kabelnetzes wieder zusammenzubringen", sagte der Geschäftsführer des zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers. Es könnte also bereits gemeinsame Überlegungen geben. In naher Zukunft erwartet Sandhu allerdings keine Verschmelzung.
Zurzeit sind die Netze im Wesentlichen unter drei Unternehmen aufgeteilt: Dem Marktführer Kabel Deutschland (KDG), Kabel-BW und Unitymedia, die in Nordrhein-Westfalen und Hessen knapp 4,7 Millionen Kabelanschluss-Kunden versorgt.